Bald geht es los

01Juni2013

Dies ist der erste Eintrag in unserem neuen Blog. Wir werden versuchen, möglichst zeitnah über unsere Erlebnisse und Erfahrungen zu berichten.

Natürlich kann sich jeder denken, dass es in einer Lodge mit Generator, der auch nur wenige Stunden am Tag betrieben wird, kein WLAN geben wird. Und das wird voraussichtlich in 5 von 9 Unterkünften der Fall sein.

Ihr verpasst aber nichts, da wir in der Zwischenzeit offline schreiben werden, um dann die Beiträge schnell hochzuladen. Mit Fotos wird es unterwegs demzufolge eher schlecht aussehen.

Bleibt schön neugierig, wenn die zwei Petras und ihre Männer wieder auf Tour sind.

Wir starten

09Juni2013

Eine kurze Nacht liegt vor uns, Abflug ist morgen um 06:00 Uhr. Deshalb schlafen wir wieder im Airporthotel. Den Urlaubsauftakt starten wir heute im Rüan Thai in Berlin Tegel und genießen die leckere Küche, wer weiß, was noch kommt ... Zunge raus

Wir sind da

10Juni2013

3:30 Uhr wecken, schlecht geschlafen und so geht es los zum Flughafen. Um 7:00 Uhr sind wir schon in Amsterdam, aber dann wird der Tag lang. Erst 11:45 Uhr starten wir Richtung Afrika und erreichen 22:15 Uhr - nach einer Zwischenlandung in Kigali - endlich Entebbe in Uganda. Da wir unsere Visa schon haben, brauchen wir nur noch unsere Fingerabdrücke abgeben Unentschlossen.

Unser Gepäck ist auch da und unsere beiden Fahrer warten schon auf uns. Wir haben es auch geschafft, einen Jeep für uns zu bekommen. Hoffentlich bleibt das so. Aber die anderen fünf Mitreisenden machen auch einen netten Eindruck (2 Paare aus Bayern und 1 Hamburger). Um 01:00 Uhr nachts endlich in unseren Hotelzimmern, mussten wir natürlich noch etwas für unsere Gesundheit tun Zwinkernd und sind mal wieder unangenehm aufgefallen Unschuldig.

Prost

Kampala

11Juni2013

Heute war ausschlafen angesagt - soweit das möglich war.

Allerdings erlebten Petra und Andreas als erstes den "Dusch-Horror", als sich nämlich der Heißwasserhahn nicht mehr schließen ließ und der Heißwassserschwall Bad und Zimmer in eine Dampfsauna verwandelte und schließlich eine verzweifelte Petra den Hahn in der Hand hielt ... Naja, schließlich hatten wir bis 14:00 Uhr Zeit, bevor es zur Stadtbesichtigung und in die Rushour ging. 

Die Zeit nutzen wir natürlich, um euch zu informieren.

Die Stadtbesichtigung war dann eine Tour durch eine chaotische Stadt, mit Besichtigung der Königsgräber, bei denen die Gebäude leider vor drei Jahren abgebrannt waren und auch überhaupt nichts nach König aussah.

  den    Petra ist fleissig (schreibt Blog)  Hotel Le Bougainviller  Hotel Le Bougainviller

Rhinos und Wasserfall

12Juni2013

Heute stand uns eine lange Tour bevor. Knapp 400 km in den Jeeps, vollgepackt bis obenhin, über Straßen und Holperpisten und durch Staubwolken Richtung Norden.

Im Ziwa Rhino Sanctuary, einem Schutz- und Zuchtgebiet für Breit- und Spitzmaulnashörner, gingen wir auf die Pirsch. Die Nashörner hielten ihre Mittagsruhe und nahmen keine Notiz von uns.

Auf dem Weg zum Murchison Falls Nationalpark liefen uns dann auch die ersten Tiere über den Weg. Paviane versperrten die Straße, Büffel suhlten sich im Wasserloch, Wasserböcke und Warzenschweine stellten sich zur Schau.

Am Abend erreichten wir total verschwitzt die Paraa Safari Lodge, herrlich am Nil gelegen und mit Pool. In den stürzten wir uns gleich nach der Ankunft, bevor wir das interessante Büfett "stürmten".......

Wie fast immer endet die abendliche Gesundheitsvorsorge mit zwei völlig entkräfteten Männern. Zwinkernd

das Nashorn Obama verdankt seinen Namen Barak Obama, da es die gleichen Wurzeln hat (Kenia + USA)       

Erste Pirsch im Murchison Falls Nationalpark

13Juni2013

7:00 Uhr starteten wir per Jeep zur ersten Pirschfahrt. Es war noch etwas frisch, aber wir waren gut ausgerüstet. Die Tiere ließen nicht lange auf sich warten. Kuhantilopen, Elefanten, Giraffen, Affen, Hyänen und jede Menge Büffel.

Der Nationalpark zeigt sich von seiner grünen Seite und liegt idyllisch am Albertsee. Allerdings gibt es in der Nähe eine Ölförderanlage, was bei der "Öl (oil) - Aussprache" unseres Guides für uns wie "Eule" klang. Und da wir gerade einen großen Vogel im Baum sahen, war das natürlich eine Eule...Cool

Überhaupt gibt es eine große Vogelvielfalt im Park, die wir auch am Nachmittag bei einer Bootstour auf dem weißen Nil zum Murchison Wasserfall beobachten konnten. Der Victoria Nil stürzt hier tosend auf nur 7 m Breite 43 m in die Tiefe.

Diesmal konnten wir auch wirklich jede Menge echte "Nilpferde" und große Krokodile sehen.

Und jetzt gehen wir noch eine Runde schwimmen und machen uns einen gemütlichen Abend. Morgen steht uns wieder eine lange Tour in die Ruwenzori Berge bevor.

In den nächsten 5 Tagen haben wir kein Internet Weinend 

                    (fast) jeder hat seinen Vogel           Krokodil auf der Flucht    ... wollt ihr was ???        alle in einem Boot

als Kinderschreck durch rote Staubwolken zu den Ruwenzori Bergen

14Juni2013

Wir fahren durch abwechslungsreiche Vegetation, vorbei an Tabak- und Kaffeeplantagen, man kommt im Jeep einfach nicht zum Schlafen, so viel Interessantes gibt es zu sehen.

Vor allem die Kinder winken uns unterwegs zu und als wir 2 kleine Jungen am Straßenrand laufen sehen, stoppen wir, um ihnen ein paar Süßigkeiten zu geben (sehr leckere Bonbons mit Motiven, keine Gummitiere, denn die mögen sie nicht). Als sich Petra aus dem Fenster beugt, versteckt sich der Eine sofort im Maisfeld, der Andere rennt schreiend und kreischend in Richtung der lachenden Mutter. Petra ist wohl das Schreckgespenst der schwarzen Kinder (oder sie sind gut erzogen und nehmen nichts von Fremden oder haben Angst vorm "weißen Mann" oder einfach vor der Brille). Stirnrunzelnd

Wir wussten zwar, dass es in den Bergregionen auch ausgedehnte Teeplantagen gibt, aber solch riesige Plantagen (vergleichbar Sri Lanka) hatten wir nicht erwartet, genausowenig wie Starkregen mit Hagel Überrascht.

90% der Strecke waren Holperpisten aus rotem Sand. Am Ende hatten wir uns samt Gepäck der Farbe angepasst. Zwinkernd

Nach mehr als 10 Stunden erreichten wir völlig verdreckt, durchgerüttelt und -geschüttelt unser Zeltcamp, mit Öko-Sandspültoilette und genau 16 l Duschwasser und Strom von 18 Uhr- 22 Uhr.

Schulkinder  rote Pisten  Teeplantagen von gewaltiger Größe

Kibale Nationalpark

15Juni2013

In unseren Zelten war es nachts angenehm kühl, morgens standen wir fröstelnd unter der Dusche Weinend

Die Geräuschkulisse mitten im Regenwald ist einfach infernalisch.
Gerüstet für das Schimpansen-Tracking landeten wir aber im Bigodi Wetland Reservat und waren etwas irritiert. Jon - unserem Driverguide - war überhaupt nicht klar, dass das eine Planänderung war.

Bei der fast 3-stündigen Tour durch das ausgedehnte Sumpfgebiet konnten wir u.a. den farbenprächtigen Turacco-Vogel (so heißt auch unser Zelt), die sehr hübschen Colobusaffen mit schwarzem Fell und langen weißen Haaren und weißem Schwanzpuschel beobachten. Nirgend sonst gibt es mehr unterschiedliche Affengattungen als in diesem Nationalpark und in keinem anderen Park sind ihre Populationen größer als in Kibale.

Während der Mittagszeit hatten wir Zeit für uns. Die Männer hörte man gleich schnarchen. Die Petras beschäftigten sich mit der Reise.

Am Nachmittag sind wir dann endlich zu den Schimpansen aufgebrochen. Wir hatten großes Glück und mussten sie nicht lange suchen. Sie sprangen weit oben in den Bäumen rum und machten ein ohrenbetäubendes Geschrei. Um sie dann aber aus der Nähe zu betrachten, sind wir durch tiefen Urwald gekrochen und voll auf unsere Kosten gekommen.

Da unsere Guides telefonisch aus dem Wald nicht zu erreichen waren, entschlossen wir uns zu einer Wanderung durch den Wald zurück zur Station. Wir betrachteten das Ganze als Training für das Gorilla Tracking.

Glücklicherweise setzte der befürchtete Regenguss erst ein, als wir unsere Zelte erreicht hatten. In der Nacht ging nicht nur ein Unwetter nieder und nervte ein ständig schreiender Vogel sondern fing der Boden unter unseren Zelten an zu vibrieren.
Konnte das ein Erdbeben sein?
Aber klar doch (Rift Valley Graben), unser Guide erzählte am Morgen, dass sein Bett schräg gestanden hat und gewandert ist, sodass er fast rausgefallen wäre.
Nur Petra und Andreas haben das nicht mitbekommen Verlegen

Blue Turaco Black & White Colobus Webervogel auf Schimpansensuche im Unterholz Die Weibchen mit den Jungen halten sich in den Baumkronen auf!   männliche Drohgebärden    

durch das Land zum Queen Elizabeth Nationalpark

16Juni2013

Eigentlich hätten wir heute etwas länger schlafen können, aber der Urwald hat uns sehr früh geweckt.

Über abenteuerliche Pisten, entlang unglaublich grüner und vielfältiger Landschaften, durch elende Dörfer ging die Fahrt zunächst bis Kasese.
Kaum hatten wir im Restaurant eines Hotels Platz genommen, als uns der schwer bewachte Verteidigungsminister Ugandas "einen Besuch abstattete". Das Essen muss ihm wohl bei unserem Anblick vergangen sein, denn die Verweildauer war ziemlich kurz Zwinkernd.

Zum Hippo Hill View Camp war es nicht mehr weit und weil es wegen der Hitze erst 16:30 Uhr zur Pirsch ging, hatten wir noch Zeit für uns.

Es grummelte und blitzte und wieder verhinderte die dicke Wolkendecke einen fotogenen Sonnenuntergang. Dafür lief uns gleich eine komplette Elefantenfamilie über den Weg und stellte sich in beste Fotoposition. Die anderen Tiere waren in Deckung gegangen, nur jede Menge Büffel, Wasserböcke, kämpfende Antilopenböcke, Warzenschweine und als Highlight die ersten Löwinnen ließen sich blicken.

Es wurde schon dunkel als wir wieder im Camp eintrafen. Ein kurzer Sprung unter die Dusche und unser "Kerzenschein-Dinner" wartete schon mit einer "gepfefferten" Vorsuppe. Etwas misstrauisch beäugten wir das Hauptgericht - aber wir wurden angenehm überrascht.

Jetzt gibt es noch die Gesundheitsvorsorge und morgen früh geht es schon 6:00 Uhr zur Pirsch.

        das ist eine Loewin !!  unser einziger (nicht) Sonnenuntergang

Auf Tiersuche

17Juni2013

Das nächtliche Erdbeben haben wir diesmal alle 4 nicht mitbekommen.

Aber in der Nacht brüllten die Löwen und unterwegs zur früh morgendlichen Safari trafen wir schon kurz hinter unserer Lodge einen die Straße entlang schleichenden, jagenden Leoparden.
Auch eine Flusspferdfamilie wechselte vor unserem Jeep die Straßenseite.

Dann hatte der 2. Jeep Reifenpanne .. Aber Jon und Joseph hatten die Sache schnell im Griff. Die "2 Alten von der Muppetshow" (s. Foto) ließen ihre Kommentare ab.

Der Queen Elizabeth Nationalpark ist " abgebrannt" (kontrolliert). Das sieht zur Zeit nicht sehr schön aus und die Tiere machen sich rar...

Als sich Petra B. beim Aussteigen aus dem Jeep zum zigsten Mal den Kopf stieß, bogen sich die anderen drei vor Lachen und Petra S. meinte, dass die andere Petra am Ende der Reise wohl aussehen würde wie der Hornvogel ...

Auf dem Weg zum Kazinga Kanal störten wir einen Elefanten beim Fressen am Straßenrand. Er wurde sehr böse und Jon hatte schon den Rückwärtsgang eingelegt....

Die Bootstour durch den Kazinga Kanal, der den Lake Edward mit dem dem Lake George verbindet, entschädigte uns für die erfolglose Pirsch am Morgen mit einer vielfältigen Vogel- und Tierwelt.

Absolutes Highlight waren badende und sich im Wasser balgende Elefanten, dazu Unmengen an Flusspferden. Die Flusspferddichte in Afrika ist nirgendwo höher als hier. Die Vögel konnten wir aus nächster Nähe und ganz in Ruhe betrachten - ein Paradies für Hobbyfotografen.

  die    

von Schimpansen und Löwen

18Juni2013

Und wieder war die Nacht erfüllt vom ziemlich nahen Gebrüll der Löwen, Grunzen und Schnaufen der um die Holzhütten streifenden Hippos.
Alle waren neugierig, aber niemand wagte es, nachzusehen.

Petra und Roland sind heute zum 2. Schimpansen-Tracking in das feucht-heiße Klima der Kyambura Schlucht aufgebrochen.

Petra und Andreas haben erneut eine Pirschfahrt unternommen und wurden mit 2 Kronenkranichen mit 2 Kücken aus nächster Nähe, einer die Straße querenden Elefanten-Riesenfamilie und einer sehr schön zu beobachtenden ruhenden Löwin belohnt.

Die Kyambura Schlucht ist ein 16 km langes Tierparadies, durch einen Fluß geteilt und völlig zugewachsen. Das Geschrei und Spektakel der Schimpansen hörte man schon am Rand der Schlucht. Suchen mussten wir sie aber trotzdem. Wiedermal krochen wir durch tiefstes Unterholz, stolperten über Wurzeln, verhedderten uns in Schlingpflanzen liefen mutig über eine schiefe "Holzlattenbrücke" über den Fluss und haben sie gefunden. Total verschwitzt und verdreckt haben wir nach drei Stunden unseren Ausgangspunkt wieder erreicht.

Und wieder waren noch 3h Fahrt über übelste, staubige Buckelpisten zur nächsten Lodge zu bewältigen.
Und als wir schon total erschöpft "in den Seilen" hingen, der plötzliche Aufschrei: ein Löwe!!! Und was für einer, zwar nicht zu fotografieren, aber herrlich anzusehen, wie er da gemächlich von seinem Baumplatz aufstand und herabstieg.

Unsere Nachmittagspirsch im Ishasha Nationalpark brachte uns keinen wirklichen Erfolg und erst recht keinen der anderen hier lebenden über 100 baumkletternden Löwen. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag....

Kyambura Schlucht Schimpansen   Schwarzstorch  Topis  ruhende Löwin der Kronenkranich ist das Wappentier Ugandas   grüne MeerkatzeBaumloewe 

durchs Gebirge

19Juni2013

Am Morgen hatten wir (trotz konsequenter "Gesundheitsvorsorge") den ersten Ausfall. Petra S. blieb vorerst im Bett liegen während wir anderen uns nochmal auf die Suche nach den baumkletternden Löwen machten.

Die sahen wir zwar nicht, aber 5 jagende Hyänen. Dann noch ein Abstecher an die Grenze zum Kongo, zurück zur Lodge und los ging's zum Bunyonyi See.

Eigentlich dachten wir, dass es schlimmere Pisten als die bisher bewältigten nicht mehr geben kann, aber es geht noch schlimmer ...

Das war die absolute Härte, knapp 6 h über einen Weg, der nicht mal diesen Namen verdient, in Serpentinen durch das Bergland von Kigezi bis auf knapp 3.000 m - nicht nur für die kranke Petra eine Strapaze.
Allerdings waren die Einblicke in das Leben der hier ansässigen Bevölkerung, die atemberaubende Natur ( Jon: "das ist die ugandische Schweiz") und erschütternde Impressionen der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Ugander in dieser schwer zugänglichen Region, sehr abwechslungsreich.

Den wirklich traumhaften See auf immerhin schon knapp 2.000 m erreichten wir dann mit Kreuz- und Kopfschmerzen ...

Wir wurden für alle Strapazen mit der schönsten Lodge, der Birdnest Lake Bunyonyi, entschädigt - leider nur für eine Nacht ...

Morgen geht's über die Grenze nach Ruanda und dann drückt uns die Daumen, dass das Glück weiter mit uns ist und wir die Gorillas sehen werden.

Bananenkauf-Stop der 2. Jeep wir laufen freiwillig Picknick Birdnest Hotel Lake Bunyonyi - wunderschöne Lage

Grenzgänger

20Juni2013

Nur ungern verlassen wir den idyllischen Ort, aber wenigstens können wir ausschlafen und etwas relaxen, da die lt. unserem Programm geplante Bootsfahrt auf dem See von Churchill Tours (unserem einheimischen Touroperator) nicht vorgesehen war Stirnrunzelnd

Ein Problem hatte damit nur unser echter Bayer ... Die beiden anderen Mitreisenden aus Bayern haben sich als "ausgewanderte" Dresdner erwiesen.

Endlich fahren wir mal über eine asphaltierte Serpentinenstraße der Grenze zu Ruanda entgegen. Roland kann schon etwas Englisch. Er ruft "Hallo" aus dem Auto und winkt schönen Frauen zu oder er ruft: "Oh - Petra, guck mal was da kommt" (wenn ein Fotomotiv links vorbei kommt, meint er seine Petra, rechts die andere).

Unterwegs kommen wir an einem UN-Flüchtlingscamp für Kongolesen vorbei und werden sofort vom Militär am Fotografieren gehindert. Die Grenzpassage war - von den Schreibformalitäten abgesehen - reibungslos und dann musste nicht nur die Uhr eine Stunde zurückgestellt werden sondern wir wechselten auch vom Links- zum Rechtsverkehr.

Petra ist auch wieder fit.

Als wir Jon dann sagen, dass wir morgen einer leichter zu erreichenden Gorillafamilie zugeteilt werden möchten, weil wir schon so alt sind und eine schlechte Kondition haben, schüttet er sich fast aus vor Lachen. Als wir sagen, dass Andreas schon 61 Jahre alt ist und wir auch schon Enkelkinder haben, kriegt er sich überhaupt nicht wieder ein ...

Unsere "Mountain Gorilla View Lodge" im Volcanoes Nationalpark Ruanda ist herrlich und sehr weiträumig gelegen, aber arschkalt, naja, eben auf über 2000 m Höhe. Die abendliche Gesundheitsvorsorge wurde deshalb am offenen Kamin eingenommen Lächelnd

Steine klopfen Begrüßung in der Lodge

Gorillas im Nebel

21Juni2013

Heute war wieder früh aufstehen angesagt, 06:30 Uhr ging es endlich zu den Gorillas.

Während Jon die Formalitäten erledigte, wurden wir mit einer traditionellen, sehr eindrucksvollen Tanzvorführung unterhalten. Nach der Einweisung durch unseren "Gorilla-Guide" fuhren wir erstmal mit dem Jeep auf 2.600 m. Und dann ging's los.

Wir waren der Gruppe "Titus" zugeteilt, bestehend aus 2 Silberrücken, 3 "Halbstarken", 3 Weibchen und 2 Babys. Der Aufstieg zum Nationalpark, nur 200 hm, dauerte eine Stunde und raubte uns schon unsere Kräfte. Wir schnauften wie alte Walrösser. Dann mussten wir auch noch über die Parkmauer klettern, die die Felder der Bauern vor anderen Wildtieren schützt.

Wir hatten schon starke Befürchtungen, ob unsere Kondition reichen würde, aber dann bekam unser Guide strahlende Augen als er die freudige Überraschung verkünden konnte: die Gorillagruppe war schon ganz in der Nähe Lachend

Um sie wirklich sehen zu können, mussten wir uns wie sie durch Gestrüpp, Unterholz und Bambustunnel fortbewegen. Wir hätten nie erwartet, so dicht an die Tiere heranzukommen. Die Gorillas wussten nicht, dass sie 7 m Abstand einzuhalten hatten. Sie hatten auch kein Problem, mitten durch unsere Gruppe zu laufen und wer im Weg war, wurde beiseite geschupst. Als sich eines der Babys direkt auf uns zu bewegte, stockte uns der Atem, weil wir befürchten mussten, dass der imposante Silberrücken sein Baby beschützen will. Leider achtete unser (sehr netter) Guide streng auf die Stunde Aufenthalt, die natürlich viel zu schnell vorbei war.

Der Abstieg dauerte auch wieder 1 h vorbei an singenden und tanzenden Kindern und auf dem Feld schwer arbeitenden Frauen. Der Besuch bei den frei lebenden Berggorillas war für uns ein eindrucksvolles, eigentlich nicht zu beschreibendes, unvergessliches Erlebnis.

Nachtrag;
Was wir für ein Glück hatten, erfuhren wir, als unsere Mitreisenden von ihrer Tour zurück kamen. Einer eigentlich leicht zu erreichenden Gorilla-Gruppe zugeteilt, mussten sie 4 h quer durchs Unterholz, über "Berg und Tal" und hatten die Hoffnung fast aufgegeben, ehe sie ihre Gruppe sichten konnten. Brüllend

los geht's  unser Guide                            oh - schon wieder Touristen    gluecklich und geschafft

Zum Lake Kivu

22Juni2013

Der andere Teil unserer Gruppe, machte sich heute auf den Weg, um Goldene Meeerkatzen zu suchen.

Wir zogen es vor, auszuschlafen und anschließend zum Fest "Kwita Izina" zu gehen. Das ist ein besonderes Ereignis, welches einmal im Jahr, im Juni, in Musanze (Ruhengeri) stattfindet und zwar am Ausgangspunkt für das Gorillatracking.

Kwita Izina heißt so viel wie Namensgebung und wird seit sechs Jahren hier groß gefeiert. Dabei bekommen die im vergangenen Jahr geborenen Gorillababys ihren Namen.

Jon ließ uns zufällig am VIP Eingang aus dem Auto und da wir das nicht wussten und natürlich auch nichts verstehen Zwinkernd wanderten wir zu den Geschäftsleuten aus ganz Uganda in das VIP Zelt. Gleich anschließend setzte sich der Manager unserer letzten Lodge, mit dem wir uns gestern angefreundet hatten, zu uns, und erklärte den Programmablauf. So sah es so aus, als gehörten wir dazu....

Mit afrikanischer Pünktlichkeit begann das Fest mit einer Stunde Verspätung. Es gab Begrüßungen (sogar der Premierminister und andere hochrangige Würdenträger waren anwesend) und Ansprachen usw. und die Taufe. Die musikalische Umrahmung hatten wir uns aber anders vorgestellt, so mit traditioneller Musik und Folklore und nicht mit übersteuertem ruandischem Hipp Hopp.

Als mittags unsere Meerkatzengruppe zurückkehrte, starteten wir zum Lake Kivu.
Wir haben es uns heute richtig was kosten lassen, euch mit Informationen zu versorgen Geld

In den nächsten Tagen sieht es wieder schlecht mit dem (ohnehin langsamen) Internet aus und dann müssen wir auch schon nach Hause fahren......

Nachtrag: Wir sind doch noch auf unsere Kosten gekommen. In unserem tollen 4 * Hotel Lake Kivu Serena, direkt am See gelegen, übernachteten viele VIP-Gäste, die auf dem Fest waren und so gab es abends neben einem beeindruckenden Büffet auch sehr sehenswerte Gesangs- und Tanzdarbietungen einer Folkloregruppe.

Teepflückerinnen Waschplatz Serena Lake Kivu Hotel Lake Kivu

über tausend Hügel

23Juni2013

4* Hotel, aber jeder von uns hatte Stress mit der Rechnung und heute früh dann auch noch Jon, den wir an der Hotelrezeption erstmal erlösen mussten.

Und wieder staunten wir über die gewaltigen Ausdehnungen der Teeplantagen. Auf dem Weg von Gisenyi (Lake Kivu) zum Nyungwe NP sehen wir einen kompletten Teeplantagen-Talkessel.

In Ruanda fallen uns die tlw. schwer arbeitenden/tragenden Kinder auf, aber auch die Sauberkeit im Land. Plastiktüten sind hier rigoros verboten.

So schlecht die Fahrpisten auch sind, die Landschaft ist einfach traumhaft. Zu unserer Überraschung sehen wir sogar Reisfelder, auch von gewaltigen Ausmaßen.

Jetzt ist uns klar, warum Ruanda "Land der tausend Hügel" heißt. Da wir allerdings fast durchgängig auf um die 2.000 m unterwegs sind, würden wir dazu wohl eher Berge sagen ...

Nach der Mittagspause sollten es noch ca. vier (anstrengende) Fahrstunden werden.

Nach einer halben Stunde wurde unsere Fahrt erst mal abrupt gestoppt. Der Berg war abgerutscht und große Steinbrocken versperrten die Strasse. Ein Bagger war schon da, aber leider defekt. Oh je, wir dachten, wir könnten uns auf Stunden hier einrichten. Aber unglaublicherweise wurden wir eines besseren belehrt. Relativ schnell wurde der Bagger repariert und schob uns den Weg frei.

Trotzdem erreichten wir erst gegen 18:45 Uhr unser Hotel. Die Zufahrt war abenteuerlich, eigentlich unzumutbar für die Fahrer. Was waren wir froh, endlich angekommen zu sein - wieder auf über 2.000 m Höhe und oben auf der Bergspitze geht ein ziemlich kühler Wind.

Teehügel Bergrutsch der

Nyungwe Nationalpark

24Juni2013

Als uns Jon gestern für heute um 04:45 Uhr zum Schimpansen-Tracking abholen wollte, streikte die Gruppe.

Wir einigten uns also auf eine Primatenführung im Nationalpark am späten Nachmittag und starteten um 09:00 Uhr mit einer Wanderung zu bzw. über 3 Canopy-Hängebrücken.

Dazu mussten ausgehend von 2.500 m wieder 200 hm Ab- und Aufstieg bewältigt werden.

Sogar die Petras haben sich überwunden und haben unter Aufbietung allen Mutes, schließlich (Angst)schweißgebadet die Brücken hin- und auch wieder zurück überquert.

Schon an der Zufahrtsstraße begrüßte uns eine herrliche Vollbartmeerkatze.

Und am Nachmittag konnten wir dann ganz in Ruhe und aus nächster Nähe einer relativ großen Gruppe von Black & White Colobus - Stummelaffen (einer Unterart der Black & White Colobus - Mantelaffen, die wir in Uganda gesehen haben) beim Fressen zuschauen. Die ca. 6 Monate alten Babys absolvierten, angeleitet von der Mutter, ihre Sprungübungen. Auf dem Rückweg gab ein Blue Monkey bei unserem Anblick Warnlaute von sich.

Zwar hatte Roland für ein herrliches Kaminfeuer gesorgt, allerdings Andreas unseren Gesundheitstrunk im Jeep vergessen ...

Nyungwe Top View Hill Lodge Rundumsicht bis zum Lake Kivu (leider diesig)   Vollbartmeerkatze Canopy Walkway ca. 50 m über dem Boden 90 m lange Hängebrücke mit Aussichtsplattformen über den Baumkronen Jon traut sich auch AussichtColobus-Familie mit 2 Babys (eins ist noch ganz weiß)

auf nach Kigali

25Juni2013

Da Jon klar ist, dass wir die Nase voll haben von den elenden Pisten, sagt er heute vor der Fahrstrecke: "... aber wir fahren über Aschfalt.."

Wir besuchen zunächst in Huye (Butare) das Nationalmuseum und anschließend den königlichen Palast von Nyanza, bevor unsere Reise in der Hauptstadt Kigali endet.

Hier wohnen wir im geschichtsträchtigen Hotel Des Milles Collines, das Schauplatz der Verfilmung einer wahren Begebenheit während des Genozids war.

eine Vollbartmeerkatze verabschiedet uns auch Camp für kongolesiche Flüchtlinge auf dem Hügel in gleißender Sonne Blick aus dem Hotel auf Kigali

Kigali

27Juni2013

Vor dem Tag heute graut es uns schon. 12:00 Uhr müssen wir unsere Zimmer verlassen und in der Mittagshitze eine Stadttour absolvieren. Nach zwei, drei Stunden werden wir dann wohl am Flughafen abgeladen und müssen uns bis zu unserem Abflug 20:20 Uhr dort vergnügen Stirnrunzelnd

Nachtrag: Wir haben das ergreifende und sehr schön gestaltete Genocide Memorial Centre besucht. Die anschließende Stadttour hat uns eine auffallend saubere und gut angelegte Stadt nahegebracht, die so ganz anders als alle bisher gesehenen ist. Angesichts der schwierigen Lebensumstände der Menschen im Land werden hier aber auch die krassen sozialen Unterschiede sichtbar. Den Rückflug haben wir auch überstanden und müssen uns erstmal an dieses merkwürdige "Sommerwetter" gewöhnen ...

Resüme:
Es war eine zwar anstrengende, aber unvergessliche Reise, mit Tierbegegnungen, die man einfach nicht beschreiben kann. Einem frei lebenden Gorilla gegenüberzustehen oder unverhofft neben ihm zu hocken, diesen imposanten Silberrücken zu beobachten, ist wohl das eindrucksvollste Erlebnis dieser Reise.

Kigali Genocide Memorial Centre